Flucht ist keine Schande

Dezember 2022

Weihnachten und Silvester daheim? Kann man machen, muss man aber nicht.

In der Vergangenheit sind wir wegen Ronja, die extrem geräuschempfindlich war, daheim geblieben und haben uns Silvester mit ihr in einem dunklen Haus bei herabgelassenen Jalousien verkrochen und gehofft, dass es nicht allzu schlimm wird. 

Zoe ist ja wesentlich robuster und geht sehr unerschrocken und tapfer auf neue Situationen zu. Dazu die Hoffnung, dass auf einem Campingplatz das Böllern nicht allzu extrem werden wird.

Wir haben also recherchiert und uns für einen Urlaub an der Ostsee entschieden. Wir wollen uns Wismar ansehen, Boltenhagen und den Wildpark Güstrow. Günstig gelegen ist der Campingplatz Liebeslaube in Hohenkirchen. Dort werden wir unser Lager aufschlagen.

Der Weg ist das Ziel und das Ziel heißt Güstrow

Wir fahren ganz gemütlich los, halten unterwegs zum Mittagessen. Es gibt sehr leckeres chinesisches Essen. Der kleine Urlaub fängt gut an.

Bis kurz vor Berlin geht es flüssig voran, dann kommt ein Stau, aber wir bleiben entspannt und kommen abends noch in Güstrow an. Wir stehen auf dem Stellplatz des Hotels „Am Wildpark“. Gassi, Essen, Schlafen

Morgens stellen wir fest, dass direkt angrenzend ein eingezäunter Hundeplatz ist, wo Zoe sich austoben kann. Danach fahren wir nur auf die andere Straßenseite auf den Parkplatz des Wildparks. Möglicherweise hätten wir hier kostenlos stehen können, aber egal. 

Wir kaufen Eintrittskarten, können das Eingangstor dahin überlisten, dass es sich öffnet und betreten den Wildpark. Der kommt zunächst recht unspektakulär daher. Gut, es ist Winter. Aber Zoe darf fast überall mit, außer direkt in die begehbaren Gehege, wie zum Beispiel das Eulen-Gehege. Bei den Wildkatzen und den Wölfen ist ein kleiner Terrier auch nicht willkommen, aber das ist okay.

Wir spazieren durch die sehr gepflegte Anlage, die Pfleger sind durch die Bank sehr freundlich und geben gerne Auskunft.

Meine Kamera und ich gehen zu den Eulen, Jan und Zoe gehen außen herum.

 

Wir kommen an diversen Ziegen, Schafen und Hühnern vorbei, bis eine schmale Stiege nach oben und in das Gehege der Wildkatzen führt. Zoe kann dort nicht mit, also werden wir uns auf der anderen Seite des Geheges wiedersehen - zumindest haben wir das gedacht. 

 

Ich sehe sogar zwei Wildkatzen in den Bäumen sitzen, das Gehege führt weiter zu einem Tunnel und ich höre ein Heulen und Jaulen. Neugierig mache ich mich auf den Weg. 

 

Aus dem Tunnel kommt man direkt in einen Gang, der rund und von relativ engmaschigen Gittern umgeben ist, also eigentlich auch wie ein Tunnel. Dieser Gang führt durch das Wolfsgehege. Ein Rudel hält sich direkt an dem Gang auf und man ist wohl dabei, ein paar grundsätzliche Dinge zu klären. Die Chefin erklärt gerade einer alten Hündin und zwei Jugendlichen, wie sie sich das Zusammenleben vorstellt. Die drei Gemaßregelten stehen mit eingezogenen Schwänzen da und haben das Thema wohl verstanden. Die Chefin mustert mich kurz, verleiht mir das Etikett „uninteressant" und widmet sich wieder ihrem Rudel. Ca. 50 cm neben dem Gang innerhalb des Geheges verläuft noch ein Stromzaun. Ich vermute, dass es Leute gegeben hat, die versucht haben, die Wölfe zu streicheln. 

 

Es ist jedenfalls sehr beeindruckend, diesen tollen Tieren so nah zu sein. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber, und das ist weniger beeindruckend, ich habe keine Ahnung, wo mein „Rudel" wohl ist. WhatsApp, Standorte werden getauscht, wieder ein Tunnel … Kurz gesagt, wir haben uns irgendwann wieder gefunden. 

 

Wir verpassen die Bären, die in ihren Höhlen schnarchen, sehen aber einiges an Wild und spazieren wieder zum Parkplatz. Hinterher bemerken wir, dass wir einen großen Teil des Wildparks ausgelassen haben. Schade, aber aus Zeitgründen auch nicht so schlecht. Die Campingplatzbetreiber rufen schon an, wann wir wohl ankommen, wollen sie wissen. Wir geben die Zeit an, die uns das Navi nennt. Dass uns das Navi in die Irre schickt - geschenkt. Jedenfalls schaffen wir es gerade noch so, auf den Platz zu fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und der Platz gehört uns. Weitere Camper und viele der Dauercamper werden ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag erwartet.

 

Wir richten uns ein und planen für morgen die Erkundung des Platzes, des Strandes und mittags wollen wir nach Boltenhagen fahren. Die Bushaltestelle ist direkt am Eingang zum CP. Hunde dürfen umsonst mitfahren, haben wir recherchiert.

 

Der Platz hat einen kleinen eingezäunten Hundeplatz und wenn man ein paar Meter vom CP weggeht, darf Zoe auch am Strand springen. 

 

Wir machen uns auf den Weg zum Bus. Er kommt, aber Zoe darf nicht mit, weil sie keinen Maulkorb hat. Streiten bringt nix, also schleichen wir wieder zurück. Wir schauen noch einmal nach: Irgendwo hinten in den AGB steht was von Maulkorb, aber vorn auf den Seiten steht nix. Da merkt man wieder, dass wir nur ganz selten mit den Öffentlichen unterwegs sind. Aber jetzt wissen wir Bescheid.

 

 

 

Wismar

Heute geht es nach Wismar. Wir haben dazu gelernt und Zoe trägt beim Einsteigen in den Bus einen Maulkorb. Sie hasst uns. 

Wir durchwandern die Stadt, die uns ausnehmend gut gefällt. Leider sind einige Sehenswürdigkeiten eingerüstet und es bläst ein kalter Wind, so dass wir nach ein paar Stunden und ein paar Einkäufen den Bus zurück nehmen. Zoe trägt wiederum ihren Maulkorb und verachtet uns. Ihre Stimmung wird erst besser, als sie wieder am Strand an der Ostsee herumspringen kann.

 

Galerie

Weihnachten

Wir verbringen die Feiertage ganz ruhig am Campinplatz mit unserer kleinen Maus und genießen unseren Foxi.

Unser Essen für die Feiertage habe ich vorbereitet und so können wir eigentlich (vom Kochplatz her gesehen) aufwendige Gerichte schlemmen. Wir haben unsere Heißluft-fritteuse dabei und sind somit gut ausgestattet.

Das Bistro, das bisher fast nur für uns sowie einige wenige Dauercamper geöffnet hatte, bekommt so langsam Arbeit.

Die Stellplätze füllen sich.

Boltenhagen

Unser erster Versuch, nach Boltenhagen mit dem Bus zu fahren, war gescheitert. Wir unternehmen einen neuen Anlauf, dieses Mal mit Foxi. Im Veranstaltungskalender ist ein Wintermarkt eingetragen, den wir ansehen wollen.

Wir finden einen Parkplatz am Straßenrand gegenüber vom Strand und sehen uns den Ort und den Markt an. Nun ja, ein Kurort. Wir stellen fest, dass wir nicht wirklich Zielgruppe sind. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen und wir fahren zu dem außerhalb liegenden Hafen. Hier gefällt es uns besser und insbesondere die Katamarane faszienieren uns.

2022 geht zu Ende, 2023 beginnt

Wir hoffen, es wird nicht so laut. 

Aber es wird etwas geböllert (in Maßen) und es gibt sehr viel Feuerwerk.

Unser kleiner Terrier sitzt bei mir auf dem Schoß auf dem Beifahrersitz und wir sehen uns durch die Windschutzscheibe gemeinsam das Feuerwerk an, ganz entspannt. Wir sind so stolz auf unsere kleine resolute Maus.

Das Motto für das kommende Jahr: So viel mit Foxi unterwegs sein wie möglich!

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